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Gaming-PC für 800 Euro

  • dani

dani

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Photo by Tai Bui / Unsplash

Nach längerer Zeit ohne Computer, stelle ich mir im Juli 2019 einen neuen Gaming-PC für 800 Euro zusammen und trete wieder unter die PC-Gamer. In diesem Artikel teile ich die Hardware-Konfiguration des Systems.

Warum ein neuer PC und dann auch noch für das Gaming? Ich bin derzeit lediglich im Besitz eines MacBook Pro Mid 2012, das zwar trotz seines Alters noch ausreichend Leistung für jegliche Office-, Programmier- und Bildbearbeitungsanwendungen hat. Allerdings schwächelt es schon bei weniger anspruchsvollen Spielen wie Rocket League oder Counter-Strike. Zusätzlich zum MacBook habe ich zwar eine PS4, allerdings lassen sich First-Person-Shooter auf einer Konsole für mich nicht so gut spielen wie auf einem PC. Strategie-Spiele à la Warcraft oder Age of Empires gibt es auf Konsole gar nicht. Daher habe ich den Entschluss gefasst, mir wieder einen Gaming-PC für 800 Euro anzuschaffen.

Die Anforderungen an den Gaming-PC für 800 Euro

Meine Anforderungen an den neuen Gaming-PC sind:

  • Das Budget soll bei um die 800€ liegen. Wenn es 50€ mehr werden (wegen besserer Leistung o.ä.) auch in Ordnung. Es muss kein High-End-System sein aber auch aktuelle Spiele sollten flüssig laufen (nicht unbedingt auf höchsten Einstellungen).
  • Das System soll ein reines Gaming-System sein. Für Office-Anwendung o.ä. habe ich noch besagtes MacBook.
  • Aus Platzgründen soll es bestenfalls ein Mikro-ATX Gehäuse mit entsprechenden Mainboard sein. Dafür kann ich auf jegliche optischen Laufwerke verzichten.
  • Als Festplatte reicht eine SSD mit >= 256GB. Eine HDD wird nicht benötigt. Ich habe ein ausreichend großes NAS in meinem Heimnetzwerk für die Datenspeicherung.
  • Das Betriebssystem wird entweder Windows (habe aktuell keine Lizenz) und/oder ein Linux.
  • Weitere Komponenten benötige ich nicht. Ich besitze eine Maus, eine Tastatur und als Monitor den LG 27UD58P-B 4K 27Zoll mit max. 3840 x 2160 Auflösung. Entsprechend wäre ein HDMI-Anschluss gut.
  • Es kann entweder ein fertiges Komplettsystem sein oder ein Eigenbau. Ein Komplettsystem hat wahrscheinlich den Vorteil, dass Windows enthalten ist.

Weil ich mich die letzten Jahre aufgrund meiner Abwesenheit vom PC-Gaming auch nicht mehr mit Hardware auseinander gesetzt habe, habe ich nach einer Beratung gesucht. Aktuell wüsste ich nicht mal welcher Prozessor das Spitzenmodell von AMD oder Intel ist. Leider befindet sich auch niemand in meinem privaten Umfeld mehr so tief in der Materie, deswegen habe ich mich dafür entschieden im Forum der pcgameshardware zu posten. So habe ich die oben genannten Anforderungen dort im Forum gepostet und gleichzeitig ein initiales System aus einzelnen Komponenten zusammengeklickt.

Das Resultat

Letzten Endes habe ich mich aufgrund der Beratung im Forum für das folgende System im Eigenbau entschieden:

  • CPU: AMD Ryzen 5 2600 6x 3.40GHz AM4 boxed
  • Motherboard: MSI B450 TOMAHAWK ATX
  • Memory: 16GB G.Skill Aegis DDR4-3000 DIMM CL16 Dual Kit
  • Storage: Patriot Burst 480 GB, Solid State Drive
  • Video Card: 8GB Palit GeForce RTX 2060 SUPER
  • Case: Kolink International Stronghold Midi Tower
  • Power Supply: 500 Watt be quiet! Pure Power 11

Wer aufmerksam gelesen hat, wird gemerkt haben, dass das Motherboard und das Case im ATX-Format sind. Also nicht wie ursprünglich geplant im Micro-ATX-Format. Ich habe zuerst überlegt das Kolink Citadel Micro-ATX-Case in Kombination mit dem MSI B450 Mortar Micro-ATX-Mainboard zu wählen. Allerdings ist das letztlich gewählte Kolink International Stronghold mit Dimensionen (BxHxT) von 210x435x435mm im Vergleich zu 202x410x395mm vom Kolink Citadel nicht merklich größer, weshalb ich dann letzten Endes doch zum ATX-Format gegriffen habe.

Ich hatte zuerst auch einen Ryzen 7 2700X 3.7GHz 8-Core-CPU im Blick. Allerdings lässt sich beim CPU eines Gaming-PC viel sparen. So reicht auch ein Ryzen 5 3600 oder 2600. Für den Ryzen 3000 muss das B450-Motherboard ein aktuelles BIOS haben.

Bei den beiden zur Wahl stehenden MSI Motherboards lässt sich das BIOS-Update ohne CPU mit einem USB-Stick über das USB BIOS Flashback einspielen. Bei anderen Herstellern wie z.B. dem ASRock B450 Pro4, das etwas günstiger ist, muss man eine alte CPU einsetzen und damit das BIOS updaten bevor man die neue CPU verwenden kann. Man kann das Motherboard dafür kostenpflichtig zum Update einschicken oder man bestellt von AMD eine Leih-CPU für das Update, die man anschließend zurückschickt.

Eine günstigere Alternative für ATX von MSI mit Flashback-Funktion ist auch das MSI B450 Gaming Plus. Aus Geschmacksgründen habe ich das Tomahawk gewählt. Der Ryzen 2600(X) läuft auch ohne das BIOS-Update mit allen B450 Motherboards. Bei meiner getroffenen Wahl brauche ich also kein zwingendes BIOS-Update, sondern kann die CPU einbauen und den Rechner normal starten.

Die richtige Wahl der Grafikkarte

Die wichtigste Komponente für das Gaming ist die Grafikkarte. Sie macht bei meiner Wahl auch etwa 50% des Gesamtpreises aus. Man kann bei anderen Komponenten wie dem Hauptspeicher und der CPU zugunsten der Grafikkarte sparen. Mein Monitor erlaubt eine 4k-Auflösung. Gaming mit einer 4k-Auflösung strapaziert die Grafikkarte übermäßig und ist daher nicht empfehlenswert. Selbst die 1200€ teure GeForce RTX 2080Ti reicht nicht bei allen Spielen für eine flüssige 4k-Auflösung. Ich habe die RTX 2060 Super gewählt, da sie auch prinzipiell für 4k-Gaming geeignet ist. Die RTX 2060 ohne Super eignet sich wegen des 6GB kleinen VRAMs nicht für eine 4k-Auflösung. Denkbar ist für einen Aufpreis anstelle der RTX 2060 Super auch eine RTX 2070.

Mein Gaming-PC für 800 Euro liefert euch hoffentlich Inspiration für eure System-Konfiguration. Sobald ich das System besitze, erfolgt ein Update an dieser Stelle.